Mittwoch, 24. Mai 2017

19. Eintrag

Berichterstattung die Zweite von diesem Wochenende

So schon war es auch schon wieder Sonntag und das Wochenende fast rum, aber natürlich beenden wir es nicht ohne eine Karl May Probe, die am Sonntag bis ungefähr 22:00 Uhr gedauert hat.
Wir haben dieses Mal wieder mit den Szenen für die Pressekonferenz begonnen, damit die auch sicher sitzen und ich muss sagen, sie haben mir noch besser gefallen, als am Samstag. Ich bin schon super gespannt, was die Presse dazu sagt. Ich selbst bin leider nicht da, da ich arbeiten muss.
Jetzt aber zur Probe am Sonntag. Wir haben dieses mal den zweiten Teil gemacht, aber nicht Szene für Szene, sondern wir haben versucht gleich von Anfang an ziemlich im Fluss zu spielen, also immer drei am Stück. Was meiner Meinung nach wieder gut funktioniert hat. Die Statisten wussten alle ziemlich genau wo sie hingehören und die Reiter mittlerweile eh. Auch die Pferde sind einfach super. Ich hatte noch ein paar kleine Änderungen vornehmen müssen, aber ich glaube jetzt passt es, zumindest sieht es auf der Bühne recht harmonisch aus.
Wir haben also immer drei Szenen auf einmal bzw. am Stück geprobt. Am Schwierigsten sind die Übergänge zwischen den Szenen, da sich die Darsteller hier wirklich sehr konzentrieren müssen. Oftmals ist es nur ein Musikwechsel, der die neue Szene anzeigt und diesen gilt es zu hören. Es könnte aber auch sein, dass ein Erzählertext kommt, der die neue Szene einleitet.

Am spannendsten ist Sonntags immer die letzte Szene, also wenn wir diese proben. Denn unser Finale soll euch ja schließlich vom Hocker hauen ;) Dieses mal haben wir es aber noch ohne Explosionen gemacht, denn diese haben wir noch nicht. Kommen aber bestimmt bald, was für mich natürlich noch mehr erschrecken bedeutet.

So ich habe mir vorgenommen euch im laufe der nächsten Tage die einzelnen Rollen vorzustellen. Sind wir mal gespannt, wie das Ensemble dieses Jahr aussieht.

Bis dahin, neugierig bleiben!

Eure Jassi

18. Eintrag

Bühne voll...

Hallo ihr Lieben,

dieses Wochenende war auch ich wieder voll bei den Proben dabei, wobei sich meine Arbeit von Wochenende zu Wochenende dezimiert. Aber ich finde, es kommt langsam ein richtiger Fluss in die Sache und man erkennt die ersten Züge des Stückes.

Nachdem ich letztes Wochenende ja arbeiten musste und nicht da war, habe ich das erste Probenwochenende mit allen Statisten verpasst. Deswegen war es für mich dieses Wochenende umso spannender zum zusehen. Überall wo es die letzten Wochen noch leer war, herrscht jetzt geschäftiges treiben. Die Indianer beleben das Lager, die Siedler sind mit dem Treck unterwegs, die Fußsoldaten sind überall und die Stadt wird von den Stadtbewohnern belebt. Ziemlich viel Leben auf der Bühne.

Diesen Samstag haben wir zuerst die Szenen für die Pressekonferenz, die am Dienstag stattfindet geprobt. Ich muss sagen, die Szenen, die da gespielt werden, finde ich großartig. Da meine Reiter ihre Szenen jetzt schon alle genau kennen, kann ich mich auf das Gesamtbild konzentrieren und auch auf die Dialoge achten. So genau wie dieses Wochenende habe ich noch nicht zugehört und ich muss sagen viele Dialoge haben mich sehr berührt. Sie gehen unter die Haut und regen zum Nachdenken an und sowas liebe ich.
Also seid echt gespannt auf das Stück und bringt euren Kopf mit. Es gibt Passagen, die sind allgegenwärtig und aktueller denn je. Ich bin sehr gespannt was ihr dazu sagt und ob ihr das genauso seht.

Nachdem wir diese Szenen dann geprobt hatten, ging es mit dem ersten Teil los. Wir haben erst wieder Szene für Szene gemacht und sobald irgendetwas nicht gepasst hat, haben wir sofort unterbrochen und glaubt mir, irgendwann verflucht man die Worte "Halt", "Stop" und "Nochmal von vorne". Oh ja, man kann da ne richtige Abneigung dagegen entwickeln. Aber trotzdem gibt es immer wieder genügend Momente, in denen wir alle zusammen lachen können, egal wie anstrengend die Probenzeit auch ist.
Um ca. 22 Uhr waren wir mit dem ersten Teil dann das erste mal durch. Die Angriffe wurden im Angriffstempo mit Schüssen und Kämpfen gemacht. Für mich ein absoluter Alptraum, also die Angriffsszenen sind der Wahnsinn, Action pur, aber ich erschrecke einfach noch mehr als die letzten Jahre.

Als wir dann neben einmal durch waren, aber wir versucht den Teil 1 im Fluss durchzuspielen. Wir haben auch versucht so wenig wie möglich zu unterbrechen, sondern kleine Sachen aufzuschreiben und wenn es geht im Anschluss zu besprechen. Wenn es große Sachen gab, haben wir natürlich schon gestoppt und es gleich besprochen. Eigentlich ist es ganz gut gelaufen, natürlich stockt es zwischendurch das eine oder andere mal, aber wir sind auf einem guten Weg. Fertig waren wir dann so um viertel nach zwölf.

Bis bald und seid gespannt, eure Jassi

Donnerstag, 11. Mai 2017

17. Eintrag

Wochenende 6./7. Mai

Wunderschönen Tag ihr lieben Blogleser,

Dieses Mal hatten wir wieder ein gesamtes Wochenende zum Proben. Der Samstag war auch wieder ein richtig schöner Tag, also wettertechnisch, auch wenn er zu späterer Stunde dann irgendwann etwas frisch wurde. Ich erinnere mich, dass ich die erste Probe im T-Shirt geprobt habe. Oh diesen Samstag war ich mal Medizinmann und am Sonntag dann ein Bandit, nein falsch, ein SOLDAT! Irgendwie macht es mir schon ganz schön Spaß immer wieder jemand anderer zu sein.
Für mich standen dieses Wochenende die Pferdehalter im Vordergrund.
Wir hatten zum ersten Mal alle Indianerstatisten dabei und beim Durchgehen der Szenen ist uns aufgefallen, dass wir einige Pferdehalter tauschen müssen, was ja kein Problem ist und uns zum Glück sehr leicht fällt. Ich hab auch über das gesamte Wochenende nochmals eine genau, korrekte Liste geschrieben, da ich kommendes Wochenende leider arbeiten muss und nicht an den Proben teilnehmen kann. Und damit Peter im Notfall nachschauen kann, bekommt er eine Liste:


Pferdehalter 2017

Rolle         (Pferd)      -->  Pferdehalter
---> was passiert mit dem Pferd?

hierfür stehen zur Auswahl:
  • bleibt (bedeutet: der Pferdehalter geht zum Pferd und hält es einfach fest, bis die Rolle wieder aufsteigt und abreitet)
  • weg (bedeutet: der Pferdehalter wartet, bis die Rolle abgestiegen ist und bringt das Pferd dann von der Bühne)
  • bringen (bedeutet: die Rolle steht ohne Pferd auf der Bühne und braucht es dann aber zum abreiten. D.h. der Pferdehalter bringt das Pferd dann auf ein bestimmtes Stichwort auf die Bühne.
Hier würde unter der Rolle und dem Pferdehalter stehen, dass
das Pferd auf der Bühne stehen bleibt. Es wird gewartet bis die
Rolle wieder aufsteigt. Foto: Silvia Schallenberg

Hier habe ich den Job eines Pferdehalters
übernommen um danach aufzusteigen und
als Indianerkrieger abzureiten. Foto: Lenz

















Natürlich setze ich mich vorher nochmal mit Peter zusammen und wir gehen die Liste gemeinsam durch. Wobei er sie auch ohne dieses Meeting verstehen würde!
Ansonsten haben die Indianer ihre Angriffe dieses Wochenende das erste Mal im Galopp gemacht und das richtig gut. Natürlich erst mal langsam, damit sie sich danach noch steigern können, bis es dann richtige Indianerangriffe sind.

Bis dahin, wir lesen uns in zwei Wochen wieder.
Eure Jassi



Szene im Indianerlager. Foto: Silvia Schallenberg





16. Eintrag

Sonntag 30.04.2017

Hallo ihr Lieben,

dieses Wochenende probten wir nur den Sonntag, da am Samstag eine Veranstaltung in der Western Stadt war. Ich fand es eine richtig gute Probe, weil sie mir selbst super viel Spaß gemacht hat. Das Wetter war super, ziemlich warm und die Sonne haut auch ein wenig gescheint. Aber das gute Wetter war nicht allein Schuld, dass mir die Probe so viel Spaß gemacht hat!
Am Sonntag hat uns die Besetzung für eine Rolle gefehlt und da für diese Rolle eigentlich, ursprünglich mein kleiner, süßer Lucky vorgesehen war, hab ich mir gedacht, dass es für ihn ja trotzdem eine gute Übung wäre, wenn wenigstens ich die ganzen Szenen mal mit ihm reite. Und was soll ich euch sagen?! Dieses Pferd ist in meinen Augen einfach der Wahnsinn. Erstens finde ich ihn einfach wunderschön (lasst das bitte nur nicht Monti hören!), traumhaft zu reiten und macht sich bei Karl-May super klasse. Es ist sein erstes Jahr und trotzdem ist er so sicher und meistert jede Situation so souverän, dass man als Reiter einfach vor stolz platzen muss. Es war vollkommen egal, ob wir ganz allein von seiner Herde wegreiten, oder wir im Galopp wegrennen mussten, weil wir verfolgt wurden oder wir sind rein galoppiert, stehen geblieben, haben uns umgeschaut und wollten dann weiter, konnten wir aber nicht, weil vor uns schon jemand mit einer Waffe gegenüber stand.

Hier seht ihr die oben beschriebene Szene, in der wir jetzt in
meiner Blickrichtung unseren "Gegner" mit gezogener Waffe
sehen. Foto: Silvia Schallenberg
Ihr wisst ja, dass das mein 11. Jahr Karl May ist, aber wenn ich dann solche Szenen reiten darf (wenn auch nur um einzuspringen), dann geht mein Adrenalin auf Ausnahmezustand und ich bin aufgeregt, wie ein kleines Kind, weil es einfach so Spaß macht.
Einigen von euch stellt sich jetzt bestimmt die Frage, wenn ich da so viel Spaß dran habe, warum mache ich dann nicht einfach noch einmal mit?
Diese Frage lässt sich für mich aber ziemlich leicht beantworten. Im August des letzten Jahres habe ich einen großen Schritt gewagt und meinen Monti gekauft, deswegen möchte ich diesen Sommer ganz ihm widmen, bevor ich im Oktober zu studieren beginne. Außerdem haben wir beide vor zusammen in den Urlaub zu fahren, also Monti und ich. Soviel mal dazu.
Die Probe verlief aber auch sonst echt gut, finde ich. Alle meine Reiter wussten, wo sie hin gehören und wann sie wo zu sein haben. Auch bei meinen Pferdehaltern halt alles funktioniert. Diesen Sonntag hatten wir sogar schon Musik dabei. Ich mag Peters Musikauswahl sehr, sehr gerne. Es sind jedes Jahr zwei, drei Titel dabei, die dann auch Einzug in meiner Musikbibliothek halten.

So, jetzt wünsche ich euch eine schöne Zeit!
Bis bald

eure Jassi

Montag, 8. Mai 2017

15. Eintrag

Erste große Probe...

Hallo ihr Lieben,

zu allererst muss ich mich bei euch entschuldigen, ich weiß, ich bin euch noch einige Berichte schuldig. Um genau zu sein den vom 22.04., 23.04., 30.04. und den von diesem Wochenende. In diesem Eintrag findet ihr jetzt denn 22. Und 23. April. Eine große Entschuldigung nochmal vor allem für die, von denen ich weiß, dass sie fast jeden Tag nach einer Aktualisierung gesucht haben. Tut mir echt leid.

22.04.2017
Indianerszene nach einem Angriff. Foto: Silvia Schallenberg
An diesem Samstag hatten wir die erste „große“ Probe, bedeutet also es waren alle Sprechrollen, Reiter und Pferde dabei. Das heißt, dass wir die Szenen alle schön langsam durchgemacht haben, damit auch jeder Reiter ganz genau weiß, wo er hin gehört, wann er auf die Bühne reiten muss und wann er diese wieder verlässt. Außerdem haben wir uns dieses Wochenende auf die Gangart Schritt beschränkt, damit sich die Pferde an die Situation einfach gewöhnen können, da wir ebenfalls schon Musik dabei hatten.

Welche Aufgabe habe ich jetzt bei diesen Proben? Zu Beginn jeder Szene mache ich mir Gedanken, wer wo stehen könnte. D.h. Peter schildert mir ein kurzes Bild der Szene und ich bin dann dafür zuständig die Indianer zu verteilen. Also bei den Indianerbelebungen ist es zum Beispiel so, dass die Belebung von beiden Seiten erfolgen könnte, das bedeutet, dass ich die Reiter auf beide Seiten aufteilen muss und dann die Reihenfolge festlege, in der sie die Bühne verlassen. Hierbei ist es wiederum wichtig, dass ich die Pferde soweit kenne, bzw. mich mit deren Reiter und Besitzer kurzschließe, wer mit wem gut kann, wer mit wem gar nicht kann etc. damit die Szene für die Pferde am Ende so entspannt wie möglich ist.
Dann gibt es in jeder Szene natürlich auch noch die Sprechrollen, die ihre Dialoge entweder vom Pferd aus haben oder sie beginnen vom Pferd aus und steigen im weiteren Verlauf ab oder sie steigen erst ab und beginnen dann zu sprechen. Was natürlich auch sein könnte, ist dass sie ohne Pferd auf die Bühne kommen und man ihnen das Pferd bringen muss. Hierfür habe ich Leute, die bei uns liebevoll „Pferdehalter“ genannt werden. Deren Koordination liegt jetzt wieder in meiner Hand, das heißt ich entscheide, wer welches Pferd hält und Peter erzählt uns dann, ob dieses Pferd auf der Bühne bleibt, ob es weggebracht wird, ob es wiederkommen muss, wann das ganze stattfindet, welche Stichwörter sich die Pferdehalter merken sollen…und und und. Wir beide arbeiten jetzt schon ewig so zusammen und es funktioniert mittlerweile richtig gut. Sogar nonverbal, d.h. er setzt zu ner Frage an und ich kann ihm die Antwort eigentlich schon geben. Mit ihm zusammen macht es richtig Spaß.
Alle Pferdehalter, die wir so einteilen, notiere ich mir, damit wir sie uns nicht merken müssen, aber gegebenenfalls alles nachschlagen können.
Zu der Koordination auf der Bühne kommt für mich jetzt noch die Backstagekoordination. Denn es gibt Szenen, da steht eine Rolle im einen Moment auf der Bühne, kommt aber im nächsten schon zu Pferd eingeritten, das heißt dann, dass das Pferd Backstage schon bereit stehen muss. Für gewöhnlich kümmert sich jede Rolle selbst darum, dass sie pünktlich auf dem Pferd sitzt, sollte dies aber zeitlich einfach nicht möglich sein, springen meine Pferdeparkplatzdamen ein. Also wird das Pferd oder es werden die Pferde von meinen Damen hergerichtet, da wo die Rolle es braucht, also entweder am oberen Einritt oder am unteren.


Hier bin ich für eine fehlende Sprechrolle eingesprungen.
Das Pferd ist Lucky, den kennt ihr ja schon.
Foto: Silvia Schallenberg
Zwischendurch springe ich auch für eine fehlende Rolle ein, oder reite ein Pferd selbst. Das macht mir dann natürlich fast noch mehr Spaß als die ganze Koordination.
Am ersten Samstag ist das alles noch etwas wirr und wir brauchen alle eine Zeit um uns einzuspielen. Was allerdings an diesem Samstag nicht mitgespielt hat, war das Wetter. Wir sind alle ziemlich nass geworden, aber wir sind ja hart im Nehmen und haben uns die letzten Jahre daran gewöhnt. An diesem Samstag haben wir den ersten Teil des Textbuches gemacht und waren so um halb zwölf fertig.

23.04.2017
Ist leider kein besonders gutes Bild,
aber so sehe ich bei den Proben aus.
Am Sonntag habe ich mich von vorne herein schon mal besser aufs Wetter vorbereitet, denn ich hatte meinen Wintermantel wieder ausgegraben. Wenn ich zu den Proben erscheine muss ich für Außenstehende so aussehen, als würde ich ins Büro gehen, bewaffnet mit Ordner, Block, Stiften und meistens noch Tablet, da ich dort meine ganzen Listen gespeichert habe. So sitze ich dann auf der Tribüne, bis ich plötzlich aufspringen und irgendwo hinspringen muss, entweder um für einen fehlenden Pferdehalter, einen abwesenden Reiter oder ne Sprechrolle einzuspringen. Eigentlich komme ich so gar nicht zum Frieren.
Wir haben am Sonntag den zweiten Teil gemacht. Auch wieder schön langsam, Szene für Szene im Schritt. Eigentlich lief der Sonntag genauso ab wie der Samstag, nur ohne Regen.

Den 30.04.2017 findet ihr dann im nächsten Eintrag, den ich morgen hochladen werde.

Schönen Montag euch noch,
bis morgen
eure Jassi