Montag, 31. Juli 2017

22. Eintrag

Ein weiterer grauer Tag in unserer gemeinsamer Geschichte....

Hallo ihr Lieben, 

auch ich möchte mich jetzt zu den Vorfällen äußern und mir das was mir durch den Kopf geht vom Herzen schrieben. 
In der Nacht zum 30. Juli erhielt ich gegen 00:45 einen Anruf von einer meiner besten Freundinnen. Die Worte, die ich jetzt hörte, gingen mir durch Mark und Bein... Ein Brand in der Western Stadt, schon wieder, ja auch das waren die ersten Gedanken, die mir durch den Kopf gingen. Zum Glück war ich noch nicht im Bett, ich bin zwar nach einem wunderschönen Abend im Saloon direkt nach Hause gefahren, habe mich dort aber noch mit einigen Nachbarn zusammen gesetzt.... Nach diesem Anruf bin ich sofort nach Hause gerannt und habe meinen Opa geweckt, damit er mich sofort in die Western Stadt fährt... selbst fahren hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gekonnt. (Danke an dieser Stelle an meinen Opa, der mich um diese Zeit noch gefahren hat!) 

Der nächste Gedanke ging direkt zu den Pferden. Von weitem habe ich aus dem Auto raus schon die dicken Rauchschwaden gesehen... Einige 100 Meter später konnte man auch die Flammen erkennen... Ich war schockiert, es war nicht der erst Brand, den ich mitbekommen habe, jedoch hat dieses Ausmaß auch mich überfordert. An so etwas kann man sich nicht gewöhnen und ich hoffe, dass ich sowas nie wieder sehen muss. Uns war von Anfang an klar, dass ich auf normalem Wege niemals in die Western Stadt kommen würde, also hat mein Opa mich an der Straße rausgelassen und da ich bestimmt tausende Wege in die Western Stadt kenne, bin ich eben über Felder, Feldwege, Wiesen und Koppeln zu den Pferden gerannt. Ich wollte sofort nach ihnen schauen und natürlich auch zu meinen Mädels, von denen ich wusste, dass sie vor Ort sind und mit Sicherheit Hilfe brauchen würde. Die Mädels waren zum Glück schon in Betreuung vom BRK, wir haben sie dann so weit wie möglich weg gebracht, damit sie den Brand nicht mit ansehen müssen. Das BRK hat sofort eine Notunterkunft für uns und die Kinder organisiert und wir wurden dort mit Pferden hingebracht. Die Helfer haben sofort Feldbetten für die Kinder bereitgestellt, zum Glück sind sie sehr schnell zur Ruhe gekommen und konnten sogar ein klein wenig schlafen. Uns wurde auch sofort Kaffee und was zu Essen besorgt, der Kaffee hat uns Erwachsenen geholfen wach zu bleiben... über 24 Stunden wach, nicht zu wissen, wie es drüben in der Western Stadt aussieht, es war eine Zerreisprobe für unser aller Nerven. Gegen 10 Uhr konnten wir dann endlich zu den Autos und alle Kinder wurden von ihren Familien abgeholt. 
Ich war auch endlich zuhause und konnte die Klamotten mit diesem widerlich beißenden Geruch wechseln.
Aber auch wenn ich schon seit viel zu vielen Stunden wach war, war an Schlaf für mich nicht zu denken. Und alleine zuhause sitzen, das war für mich auch undenkbar. Zum Glück habe ich die besten Freunde auf der ganzen Welt, die immer eine offene Tür und ein offenes Ohr für mich haben. Ich war so glücklich, dass ich sofort zu ihnen fahren konnte! Ein heißer Tee hat dort schon gewartet und eine Umarmung auch! Die hatte ich auch bitter nötig! Bei euch wurde ich abgelenkt und wieder aufgebaut, ich hab was zu essen bekommen, obwohl ich eigentlich dachte, ich würde nichts runter bekommen, aber es ging erstaunlicherweise, nach einer Partie Schach, die ich verloren hatte, war ich soweit wieder beruhigt, dass ich nach Hause fahren konnte und mich getraut habe, ins Bett zu gehen und zu schlafen, leider bin ich ein viel Träumender Mensch und ich hatte tatsächlich wirklich Angst vor Alpträumen...diese blieben aber aus. Zum Glück. Ich habe wirklich die besten Freunde auf der ganzen Welt. Danke, dass ihr für mich da seid und auf mich aufpasst. 

Jetzt aber zu dem was mir wirklich auf der Seele brennt. Eigentlich dachte ich am Sonntag, dass hier mein halbes Leben verbrennt, ein Teil meiner Kindheit, meine Jugend, der Ort, an dem ich fast jeden Tag nach der Schule verbracht habe, durch diesen Ort habe ich meine besten Freunde kennen gelernt, ich hab meine Leidenschaft für Pferde und die Arbeit mit ihnen entdeckt, bin auf meinen Liebling Monti gestoßen, und habe meine Liebe zum Line Dance gefunden. Ich habe hier geweint, gelacht und gestritten, hatte graue, bunte oder sogar schwarze Tage und doch hat mich dieser Ort zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. 
Ja, es war ein wundervoller Ort, aber all diese Erinnerungen liegen nicht unter diesen Trümmern begraben, sie sitzen ganz tief in meinem Herzen und werden dort auch immer bleiben.
Ich weiß, es gibt Menschen, die durch diesen Brand ihre Existenz verloren haben, einige davon nicht zum ersten Mal....es ist Schrecklich, aber Existenzen lassen sich wieder aufbauen... Jedoch wurde niemand schwerer verletzt und alle Tiere sind wohlauf. Natürlich müssen wir jetzt schauen, wie es weiter geht und die Festspiele liegen erst mal auf Eis, aber bei einem solch großartigem TEAM ist alles möglich. Es ist unglaublich, wie stark der Zusammenhalt in dieser großen FAMILIE ist, wie sich jeder unterstütz und für einander da ist... Wir werden auch diese Hürde gemeinsam schaffen. 
HAND IN HAND GEGEN DAS SCHICKSAL! 
Ein riesen Dankeschön an dieser Stelle natürlich auch an das BRK, an die Polizei, an die Feuerwehr und alle Helfer vor Ort, die uns beistanden und geholfen haben, den Brand in den Griff zu bekommen. 
Ich werde euch natürlich auf dem Laufenden halten und berichten, wie ihr helfen könnt, wenn ihr wollt und auch wie wir weiter machen!

Danke schon mal für eure Unterstützung. Und danke fürs Lesen meiner Gedanken!

Gute Nacht, eure
Jassi 

PS.: Danke auch an meine Mami und meine kleine Schwester, die mitten in der Nacht sofort aufgestanden sind und sofort gekommen sind um uns zu helfen und auch mich natürlich zu unterstützen. Ich hab euch lieb! 



Montag, 3. Juli 2017

21. Eintrag

Premiere


Endlich war es soweit, der 24. Juni 2017 auf den wir so lange hingearbeitet haben. Die Premiere der Süddeutschen Karl May Festspiele "Winnetou und die Felsenburg". Ein Abenteuer, dass auf drei Kontinenten spielt und den Besucher in eine Zeit vor der heutigen Technik zieht. Eine Zeit in der die Glaubensfrage genauso aktuell war, wie sie es jetzt ist....dazu aber später mehr. 


 Ich hab zur Generalprobe ja schon geschrieben, dass es wuselig war, aber was glaub ihr, wie es an der Premiere war? Da ich selbst jetzt doch auch ein kleines bisschen nervös wurde, "wird alles funktionieren", "geht alles gut", "vergisst auch niemand seinen Text" alles Gedanken, die einem an diesem Tag durch den Kopf gehen...und für mich war es ja auch die erste Premiere nach 12 Jahren, die ich mir von der Tribüne aus angesehen habe... komisches Gefühl... habe ich mich dazu entschlossen den Vormittag/Mittag mit Monti auf einem ausgedehnten Ausritt zu verbringen. Und nur ganz kurz an dieser Stelle eingeschmissen, es war wunderschön, wir haben sehr gute Freunde von uns besucht und er war glaub ich genauso glücklich wie ich!!
Wir waren ungefähr um drei wieder zurück und die Premiere startet um 18:00 also zwei Stunden früher als die Generalprobe. In der Western Stadt hat man überall ein bisschen Anspannung gemerkt, aber keine negative, sondern von überall wurde diese positive Vorfreude gemischt mit ein bisschen Nervosität verströmt und ich mag das. Das zeigt auch, wie konzentriert alle sind. Um drei dürfte es auch in der Maske schon losgegangen sein, es müssen ja alle geschminkt werden und die Haare gemacht, Perücken drauf und und und... unsere Maskendamen haben wirklich alle Hände voll zu tun. 

Ich selbst bin dann mal nach oben auf den Stadtplatz vor den Saloon gegangen und habe noch eine Kleinigkeit gegessen und mich mit unseren ersten Ehrengästen unterhalten, die schon da waren. Das waren Rita und Andreas, die Stimmen aus dem Zillertal. Die beiden sind wirklich super sympathisch und würden kurz vor der Vorstellung selbst auf unserer Bühne stehen und ihren Titel "Winnetou" zum Besten geben. Ebenfalls schon da, war Schauspielerin Silke Popp, die viele sicher aus der bayrischen Dayli "Dahoam is Dahoam" kennen. Sie ist mittlerweile eine sehr gute Freundin und kommt jedes Jahr.
Weitere Ehrengäste waren Schirmherr Thomas Goppel, ehemaliger Bundestagsvizepräsident Eduard Oswald, Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko, Landrat Klaus Metzger, Schauspielerin Cleo Kretschmer und Linda G. Thompson um nur einige zu nennen. 

Ab halb sechs war dann Einlass. Die ersten Kinder standen schon bestimmt eine Stunde vorher vor den Türen der Arena um auch ja einen guten Sitzplatz zu bekommen! Um dreiviertel sechs war die Tribüne dann wieder voll. Voll mit neugierigen Leuten, die alle sehen wollten, was das Team der Süddeutschen Karl May Festspiele da auf die Beine gestellt hat. Wieder hört man Getuschel und Geratsche, doch mit der ersten Fanfare wurde es langsam leiser. Bei der zweiten Fanfare kam dann wieder der mit nur zu gut bekannte Text, dass wir darum bitten, die Handys auszumachen und dass das Rauchen im Tribünenbereich untersagt ist. Die meisten Gäste sind natürlich schon alte Hasen, was die Süddeutschen Karl May Festspiele angeht und wissen deshalb, dass es nach der dritten Fanfare los geht und das hat man auch gemerkt. Plötzlich war es wieder mucksmäuschenstill.

Diesmal wurde aber nicht mit der ersten Szene begonnen, sondern Geschäftsführer Volker Waschk betrat die Bühne. Er hat natürlich erst mal alle Gäste, sowie Ehrengäste willkommen geheißen. Auch einige der Ehrengäste ließen es sich nicht nehmen und einige Worte an die Gäste, sowie das Ensemble zu richten. So freute sich Schirmherr Thomas Goppel über eine volle Tribüne bei der Premiere der 13. Karl May Festspielsaison in Dasing und der ehemalige Bundestagsvizepräsident Eduard Oswald merkt an, dass in dieser Saison erneut aktuelle Themen, wie die Religionsfrage und Gewaltfreiheit thematisiert werden. 
Nach den kurzen Ansprachen kamen dann Rita und Andreas mit ihrem Song "Winnetou" auf die Bühne.

Rita und Andreas - die Stimmen aus dem Zillertal
 Danach wurde es dann still und alle waren gespannt, in welches Abenteuer wir heute alle zusammen aufbrechen würden... Los geht's... Retten wir zusammen an der Seite von Winnetou und Old Shatterhand die Felsenburg. Ich habe diese Vorstellung zusammen mit einer guten Freundin genossen.

Die Applausordnung lief dann dieses Mal etwas anders ab als sonst, denn der erste der vorgestellt wurde, war Peter Görlach, er ist der Regisseur, Nalgu-Mokaschi Darsteller, Textbuchautor, Verantwortlicher für die Musikauswahl...etc... und was soll ich sagen, ich glaube mit so viel Applaus hat er nicht gerechnet. Ich kenne ihn ja mittlerweile ziemlich gut und ja, mit Standing Ovations und einem zehn Minütigen Applaus hatte er wohl nicht gerechnet. Aber er war mehr als nur verdient. Es ist einfach der Wahnsinn, was dieser Mann leistet, was er sieht, was ihm auffällt. Seine Musikauswahl, die Texte, die Umsetzung alles.... 

Peter Görlach in der Rolle des Nalgu-Mokaschi
Das Publikum war begeistert und die Premiere ein voller Erfolg. Ich habe ja in der Zwischenzeit einige Zeitungsartikel und Bewertungen gelesen und mich mit Zuschauern unterhalten und die Rückmeldungen sind durchwegs positiv. Alle sind hingerissen von diesem Stück! Es trifft einen genau ins Herz! Am schönsten finde ich allerdings den letzten Satz des gesamten Stücks....
HEIMAT IST DA, WO DAS HERZ WOHNT!


Mit diesen Worten verabschiede ich mich für heute von euch. Denkt dran, wir spielen noch bis zum 17. September, jeden Samstag um 16 und 20 Uhr und sonntags um 17 Uhr. 

Ich freue mich auf euch und eure Meinung. Teilt sie mir ruhig mit, mich interessiert das sehr!

Bis bald, ich hoffe wir sehen uns in Dasing
eure Jassi 




20. Eintrag

Generalprobe 

Hallo ihr Lieben, 

Schande über mich, weil ich mich so lange nicht bei euch gemeldet habe, aber meine Arbeit hatte mich einfach voll im Griff und für Monti brauche ich ja auch noch ein bisschen Zeit, deswegen ist der Blog etwas zu kurz gekommen. Es tut mir echt leid, ich hoffe ihr seid mir nicht zu böse! 

Die letzten Proben vor der Generalprobe waren immer echt gut. Natürlich wurde noch einiges umgeschmissen und geändert und wir haben and den letzten beiden Probenwochenenden dann auch endlich die Explosionen (sehr zu meinem Leid) dabei. Also optisch sind die echt super und die Pferde kommen großartig klar damit, aber die sonst relativ nervenstarke Jassi, die hat damit einfach echt Probleme dieses Jahr (Ach weiß heißt dieses Jahr, eigentlich ist es immer so und sorgt sehr für Belustigung bei den um mich rum sitzenden Leuten). Aber wenn man die Angriffsszenen dann komplett mit allen Schüssen und Explosionen sieht, dann ist das einfach überwältigend und Action pur. 

Kanonenabschuss während des Angriffs
Dann war er aber auch schon da, der Freitag, die Generalprobe. Und glaubt mir, alle sind immer so super nervös vor der Generalprobe, weil es ja das erste Mal ist, dass vor richtigem Publikum gespielt wird. Für mich war es anfangs schon irgendwie komisch, ich musste nicht in die Maske, habe mir keinen Stress machen müssen. Alles was ich an diesem Tag gebraucht habe, waren unser Textbuch, einen Block, einen Stift und Kekse und Wasser. Die Generalprobe sollten wir nochmal kritisch beobachten, weil es ja das letzte Mal war, dass wir noch etwas hätten ändern können. Aber was soll ich sagen? Es war einfach großartig.

Doch fangen wir etwas früher an diesem Freitag an. Ich bin so gegen drei in der Western City eingetrudelt. Die Generalprobe würde um 20:00 Uhr beginnen. Schon als ich um drei ankam, war überall geschäftiges Treiben zu beobachten. Einige haben die Sachen für ihre Pferde hergerichtet, andere ihre Kostüme und Requisiten zusammengesucht, mache sind schon Richtung Maske gegangen. Um diesem ganzen Gewusel ein bisschen zu entgehen, aber trotzdem vor Ort zu sein, hab ich den Nachmittag im Stall unten mit meiner Reitbeteiligung, Monti und tollen Freunden verbracht. Um sechs bin ich dann aber auch mal langsam nach oben gegangen um zu schauen, ob ich noch irgendwas helfen kann. Konnte ich aber nicht.. Also habe ich hinten auf dem Pferdeparkplatz gewartet bis ungefähr halb acht, dann bin ich vor auf die Tribüne und habe einen Platz gesucht, von dem aus ich alles gut sehe und alles beobachten kann. Den habe ich natürlich auch gefunden. 

so sieht es aus, wenn die Mädels von der Regieassistenz ihre Plätze besetzen 


Hinten auf dem Pferdeparkplatz war es natürlich auch wieder sehr geschäftig. Es war auch der erste Tag, an dem ausnahmslos alle 100% in Maske und Kostüm waren. Da ich persönlich ja ein absoluter Indianerliebhaber bin, freue ich mich auf die immer am Meisten. 

So, zehn vor Acht, ich höre die erste Fanfare, in zehn Minuten geht es los. Bewaffnet mich Block und Stift saß ich dann inmitten einer knallvollen Tribüne zwischen lauter Winnetou- und Karl May Fans. Und was soll ich sagen? Ich bin begeistert! Es war wundervoll. Klar, ich habe dieses Stück schon oft gesehen, aber mit Kostüm und der 1000%igen Konzentration von jedem einzelnen ist es einfach was anderes.
Da ertönt die zweite Fanfare und der Sprecher teilt den Gästen mit, dass sie ihre Handys bitte ausschalten sollen und das Rauchen im Bühnenbereich verboten ist, viel interessanter fanden die meisten aber wahrscheinlich den Hinweis, dass es nur noch wenige Minuten sind, bis Winnetou und Old Shatterhand in der diesjährigen Inszenierung "Winnetou und die Felsenburg"  gegen die Bösen antreten. Von überall her waren aber noch Unterhaltungen zu hören, klar, es ging ja auch noch nicht los....
Aber dann, die dritte und damit letzte Fanfare wurde eingespielt und schlagartig war es mucksmäuschenstill...alle schauten gespannt auf die Bühne und da ging es auch schon los. Die erste Szene beginnt, die Statisten beleben das Bühnenbild und jeder ist gespannt und wartet was jetzt passiert.. Die Musik geht los...ein Beduine kommt aus der Höhle und von links kommt ein Reiter. Da ist er... Old Shatterhand, bzw. in der ersten Szene Kara Ben Nemsi..
Aus dem Publikum ist kein Ton zu hören, ab und zu ein bisschen Gekicher, mal ein Lacher, oder tosender Applaus. Jeder verfolgt das Stück und wartet was als nächstes passiert....

Mehr möchte ich euch jetzt zum Stück aber gar nicht erzählen. Nur noch soviel, mein Block ist ziemlich leer geblieben, einzelne Kleinigkeiten haben wir notiert, die waren aber nicht der Rede wert. 

Ich selbst war, genauso wie das Publikum geflasht und absolut begeistert und ich bin es immernoch! 

Nach der Vorstellung gab es stehende Ovationen für das gesamte Ensemble, die Zuschauer waren hin und weg und auch wenn man sich danach beim gemeinsamen Ausklang im Saloon mit den Gästen unterhalten hatten, hat niemand auch nur ein schlechtes Haar an dieser Inszenierung gefunden!

Ich hoffe, dass ich einige von euch im Laufe der Saison in Dasing treffe. 
Und bevor ihr denkt, dass ich damit diesen Blog jetzt schließe, falsch gedacht!! Natürlich verfasse ich gleich noch einen ausführlichen Bericht über die Premiere und ihre Gäste. 

Bis gleich also,

eure Jassi 



Mittwoch, 24. Mai 2017

19. Eintrag

Berichterstattung die Zweite von diesem Wochenende

So schon war es auch schon wieder Sonntag und das Wochenende fast rum, aber natürlich beenden wir es nicht ohne eine Karl May Probe, die am Sonntag bis ungefähr 22:00 Uhr gedauert hat.
Wir haben dieses Mal wieder mit den Szenen für die Pressekonferenz begonnen, damit die auch sicher sitzen und ich muss sagen, sie haben mir noch besser gefallen, als am Samstag. Ich bin schon super gespannt, was die Presse dazu sagt. Ich selbst bin leider nicht da, da ich arbeiten muss.
Jetzt aber zur Probe am Sonntag. Wir haben dieses mal den zweiten Teil gemacht, aber nicht Szene für Szene, sondern wir haben versucht gleich von Anfang an ziemlich im Fluss zu spielen, also immer drei am Stück. Was meiner Meinung nach wieder gut funktioniert hat. Die Statisten wussten alle ziemlich genau wo sie hingehören und die Reiter mittlerweile eh. Auch die Pferde sind einfach super. Ich hatte noch ein paar kleine Änderungen vornehmen müssen, aber ich glaube jetzt passt es, zumindest sieht es auf der Bühne recht harmonisch aus.
Wir haben also immer drei Szenen auf einmal bzw. am Stück geprobt. Am Schwierigsten sind die Übergänge zwischen den Szenen, da sich die Darsteller hier wirklich sehr konzentrieren müssen. Oftmals ist es nur ein Musikwechsel, der die neue Szene anzeigt und diesen gilt es zu hören. Es könnte aber auch sein, dass ein Erzählertext kommt, der die neue Szene einleitet.

Am spannendsten ist Sonntags immer die letzte Szene, also wenn wir diese proben. Denn unser Finale soll euch ja schließlich vom Hocker hauen ;) Dieses mal haben wir es aber noch ohne Explosionen gemacht, denn diese haben wir noch nicht. Kommen aber bestimmt bald, was für mich natürlich noch mehr erschrecken bedeutet.

So ich habe mir vorgenommen euch im laufe der nächsten Tage die einzelnen Rollen vorzustellen. Sind wir mal gespannt, wie das Ensemble dieses Jahr aussieht.

Bis dahin, neugierig bleiben!

Eure Jassi

18. Eintrag

Bühne voll...

Hallo ihr Lieben,

dieses Wochenende war auch ich wieder voll bei den Proben dabei, wobei sich meine Arbeit von Wochenende zu Wochenende dezimiert. Aber ich finde, es kommt langsam ein richtiger Fluss in die Sache und man erkennt die ersten Züge des Stückes.

Nachdem ich letztes Wochenende ja arbeiten musste und nicht da war, habe ich das erste Probenwochenende mit allen Statisten verpasst. Deswegen war es für mich dieses Wochenende umso spannender zum zusehen. Überall wo es die letzten Wochen noch leer war, herrscht jetzt geschäftiges treiben. Die Indianer beleben das Lager, die Siedler sind mit dem Treck unterwegs, die Fußsoldaten sind überall und die Stadt wird von den Stadtbewohnern belebt. Ziemlich viel Leben auf der Bühne.

Diesen Samstag haben wir zuerst die Szenen für die Pressekonferenz, die am Dienstag stattfindet geprobt. Ich muss sagen, die Szenen, die da gespielt werden, finde ich großartig. Da meine Reiter ihre Szenen jetzt schon alle genau kennen, kann ich mich auf das Gesamtbild konzentrieren und auch auf die Dialoge achten. So genau wie dieses Wochenende habe ich noch nicht zugehört und ich muss sagen viele Dialoge haben mich sehr berührt. Sie gehen unter die Haut und regen zum Nachdenken an und sowas liebe ich.
Also seid echt gespannt auf das Stück und bringt euren Kopf mit. Es gibt Passagen, die sind allgegenwärtig und aktueller denn je. Ich bin sehr gespannt was ihr dazu sagt und ob ihr das genauso seht.

Nachdem wir diese Szenen dann geprobt hatten, ging es mit dem ersten Teil los. Wir haben erst wieder Szene für Szene gemacht und sobald irgendetwas nicht gepasst hat, haben wir sofort unterbrochen und glaubt mir, irgendwann verflucht man die Worte "Halt", "Stop" und "Nochmal von vorne". Oh ja, man kann da ne richtige Abneigung dagegen entwickeln. Aber trotzdem gibt es immer wieder genügend Momente, in denen wir alle zusammen lachen können, egal wie anstrengend die Probenzeit auch ist.
Um ca. 22 Uhr waren wir mit dem ersten Teil dann das erste mal durch. Die Angriffe wurden im Angriffstempo mit Schüssen und Kämpfen gemacht. Für mich ein absoluter Alptraum, also die Angriffsszenen sind der Wahnsinn, Action pur, aber ich erschrecke einfach noch mehr als die letzten Jahre.

Als wir dann neben einmal durch waren, aber wir versucht den Teil 1 im Fluss durchzuspielen. Wir haben auch versucht so wenig wie möglich zu unterbrechen, sondern kleine Sachen aufzuschreiben und wenn es geht im Anschluss zu besprechen. Wenn es große Sachen gab, haben wir natürlich schon gestoppt und es gleich besprochen. Eigentlich ist es ganz gut gelaufen, natürlich stockt es zwischendurch das eine oder andere mal, aber wir sind auf einem guten Weg. Fertig waren wir dann so um viertel nach zwölf.

Bis bald und seid gespannt, eure Jassi

Donnerstag, 11. Mai 2017

17. Eintrag

Wochenende 6./7. Mai

Wunderschönen Tag ihr lieben Blogleser,

Dieses Mal hatten wir wieder ein gesamtes Wochenende zum Proben. Der Samstag war auch wieder ein richtig schöner Tag, also wettertechnisch, auch wenn er zu späterer Stunde dann irgendwann etwas frisch wurde. Ich erinnere mich, dass ich die erste Probe im T-Shirt geprobt habe. Oh diesen Samstag war ich mal Medizinmann und am Sonntag dann ein Bandit, nein falsch, ein SOLDAT! Irgendwie macht es mir schon ganz schön Spaß immer wieder jemand anderer zu sein.
Für mich standen dieses Wochenende die Pferdehalter im Vordergrund.
Wir hatten zum ersten Mal alle Indianerstatisten dabei und beim Durchgehen der Szenen ist uns aufgefallen, dass wir einige Pferdehalter tauschen müssen, was ja kein Problem ist und uns zum Glück sehr leicht fällt. Ich hab auch über das gesamte Wochenende nochmals eine genau, korrekte Liste geschrieben, da ich kommendes Wochenende leider arbeiten muss und nicht an den Proben teilnehmen kann. Und damit Peter im Notfall nachschauen kann, bekommt er eine Liste:


Pferdehalter 2017

Rolle         (Pferd)      -->  Pferdehalter
---> was passiert mit dem Pferd?

hierfür stehen zur Auswahl:
  • bleibt (bedeutet: der Pferdehalter geht zum Pferd und hält es einfach fest, bis die Rolle wieder aufsteigt und abreitet)
  • weg (bedeutet: der Pferdehalter wartet, bis die Rolle abgestiegen ist und bringt das Pferd dann von der Bühne)
  • bringen (bedeutet: die Rolle steht ohne Pferd auf der Bühne und braucht es dann aber zum abreiten. D.h. der Pferdehalter bringt das Pferd dann auf ein bestimmtes Stichwort auf die Bühne.
Hier würde unter der Rolle und dem Pferdehalter stehen, dass
das Pferd auf der Bühne stehen bleibt. Es wird gewartet bis die
Rolle wieder aufsteigt. Foto: Silvia Schallenberg

Hier habe ich den Job eines Pferdehalters
übernommen um danach aufzusteigen und
als Indianerkrieger abzureiten. Foto: Lenz

















Natürlich setze ich mich vorher nochmal mit Peter zusammen und wir gehen die Liste gemeinsam durch. Wobei er sie auch ohne dieses Meeting verstehen würde!
Ansonsten haben die Indianer ihre Angriffe dieses Wochenende das erste Mal im Galopp gemacht und das richtig gut. Natürlich erst mal langsam, damit sie sich danach noch steigern können, bis es dann richtige Indianerangriffe sind.

Bis dahin, wir lesen uns in zwei Wochen wieder.
Eure Jassi



Szene im Indianerlager. Foto: Silvia Schallenberg





16. Eintrag

Sonntag 30.04.2017

Hallo ihr Lieben,

dieses Wochenende probten wir nur den Sonntag, da am Samstag eine Veranstaltung in der Western Stadt war. Ich fand es eine richtig gute Probe, weil sie mir selbst super viel Spaß gemacht hat. Das Wetter war super, ziemlich warm und die Sonne haut auch ein wenig gescheint. Aber das gute Wetter war nicht allein Schuld, dass mir die Probe so viel Spaß gemacht hat!
Am Sonntag hat uns die Besetzung für eine Rolle gefehlt und da für diese Rolle eigentlich, ursprünglich mein kleiner, süßer Lucky vorgesehen war, hab ich mir gedacht, dass es für ihn ja trotzdem eine gute Übung wäre, wenn wenigstens ich die ganzen Szenen mal mit ihm reite. Und was soll ich euch sagen?! Dieses Pferd ist in meinen Augen einfach der Wahnsinn. Erstens finde ich ihn einfach wunderschön (lasst das bitte nur nicht Monti hören!), traumhaft zu reiten und macht sich bei Karl-May super klasse. Es ist sein erstes Jahr und trotzdem ist er so sicher und meistert jede Situation so souverän, dass man als Reiter einfach vor stolz platzen muss. Es war vollkommen egal, ob wir ganz allein von seiner Herde wegreiten, oder wir im Galopp wegrennen mussten, weil wir verfolgt wurden oder wir sind rein galoppiert, stehen geblieben, haben uns umgeschaut und wollten dann weiter, konnten wir aber nicht, weil vor uns schon jemand mit einer Waffe gegenüber stand.

Hier seht ihr die oben beschriebene Szene, in der wir jetzt in
meiner Blickrichtung unseren "Gegner" mit gezogener Waffe
sehen. Foto: Silvia Schallenberg
Ihr wisst ja, dass das mein 11. Jahr Karl May ist, aber wenn ich dann solche Szenen reiten darf (wenn auch nur um einzuspringen), dann geht mein Adrenalin auf Ausnahmezustand und ich bin aufgeregt, wie ein kleines Kind, weil es einfach so Spaß macht.
Einigen von euch stellt sich jetzt bestimmt die Frage, wenn ich da so viel Spaß dran habe, warum mache ich dann nicht einfach noch einmal mit?
Diese Frage lässt sich für mich aber ziemlich leicht beantworten. Im August des letzten Jahres habe ich einen großen Schritt gewagt und meinen Monti gekauft, deswegen möchte ich diesen Sommer ganz ihm widmen, bevor ich im Oktober zu studieren beginne. Außerdem haben wir beide vor zusammen in den Urlaub zu fahren, also Monti und ich. Soviel mal dazu.
Die Probe verlief aber auch sonst echt gut, finde ich. Alle meine Reiter wussten, wo sie hin gehören und wann sie wo zu sein haben. Auch bei meinen Pferdehaltern halt alles funktioniert. Diesen Sonntag hatten wir sogar schon Musik dabei. Ich mag Peters Musikauswahl sehr, sehr gerne. Es sind jedes Jahr zwei, drei Titel dabei, die dann auch Einzug in meiner Musikbibliothek halten.

So, jetzt wünsche ich euch eine schöne Zeit!
Bis bald

eure Jassi

Montag, 8. Mai 2017

15. Eintrag

Erste große Probe...

Hallo ihr Lieben,

zu allererst muss ich mich bei euch entschuldigen, ich weiß, ich bin euch noch einige Berichte schuldig. Um genau zu sein den vom 22.04., 23.04., 30.04. und den von diesem Wochenende. In diesem Eintrag findet ihr jetzt denn 22. Und 23. April. Eine große Entschuldigung nochmal vor allem für die, von denen ich weiß, dass sie fast jeden Tag nach einer Aktualisierung gesucht haben. Tut mir echt leid.

22.04.2017
Indianerszene nach einem Angriff. Foto: Silvia Schallenberg
An diesem Samstag hatten wir die erste „große“ Probe, bedeutet also es waren alle Sprechrollen, Reiter und Pferde dabei. Das heißt, dass wir die Szenen alle schön langsam durchgemacht haben, damit auch jeder Reiter ganz genau weiß, wo er hin gehört, wann er auf die Bühne reiten muss und wann er diese wieder verlässt. Außerdem haben wir uns dieses Wochenende auf die Gangart Schritt beschränkt, damit sich die Pferde an die Situation einfach gewöhnen können, da wir ebenfalls schon Musik dabei hatten.

Welche Aufgabe habe ich jetzt bei diesen Proben? Zu Beginn jeder Szene mache ich mir Gedanken, wer wo stehen könnte. D.h. Peter schildert mir ein kurzes Bild der Szene und ich bin dann dafür zuständig die Indianer zu verteilen. Also bei den Indianerbelebungen ist es zum Beispiel so, dass die Belebung von beiden Seiten erfolgen könnte, das bedeutet, dass ich die Reiter auf beide Seiten aufteilen muss und dann die Reihenfolge festlege, in der sie die Bühne verlassen. Hierbei ist es wiederum wichtig, dass ich die Pferde soweit kenne, bzw. mich mit deren Reiter und Besitzer kurzschließe, wer mit wem gut kann, wer mit wem gar nicht kann etc. damit die Szene für die Pferde am Ende so entspannt wie möglich ist.
Dann gibt es in jeder Szene natürlich auch noch die Sprechrollen, die ihre Dialoge entweder vom Pferd aus haben oder sie beginnen vom Pferd aus und steigen im weiteren Verlauf ab oder sie steigen erst ab und beginnen dann zu sprechen. Was natürlich auch sein könnte, ist dass sie ohne Pferd auf die Bühne kommen und man ihnen das Pferd bringen muss. Hierfür habe ich Leute, die bei uns liebevoll „Pferdehalter“ genannt werden. Deren Koordination liegt jetzt wieder in meiner Hand, das heißt ich entscheide, wer welches Pferd hält und Peter erzählt uns dann, ob dieses Pferd auf der Bühne bleibt, ob es weggebracht wird, ob es wiederkommen muss, wann das ganze stattfindet, welche Stichwörter sich die Pferdehalter merken sollen…und und und. Wir beide arbeiten jetzt schon ewig so zusammen und es funktioniert mittlerweile richtig gut. Sogar nonverbal, d.h. er setzt zu ner Frage an und ich kann ihm die Antwort eigentlich schon geben. Mit ihm zusammen macht es richtig Spaß.
Alle Pferdehalter, die wir so einteilen, notiere ich mir, damit wir sie uns nicht merken müssen, aber gegebenenfalls alles nachschlagen können.
Zu der Koordination auf der Bühne kommt für mich jetzt noch die Backstagekoordination. Denn es gibt Szenen, da steht eine Rolle im einen Moment auf der Bühne, kommt aber im nächsten schon zu Pferd eingeritten, das heißt dann, dass das Pferd Backstage schon bereit stehen muss. Für gewöhnlich kümmert sich jede Rolle selbst darum, dass sie pünktlich auf dem Pferd sitzt, sollte dies aber zeitlich einfach nicht möglich sein, springen meine Pferdeparkplatzdamen ein. Also wird das Pferd oder es werden die Pferde von meinen Damen hergerichtet, da wo die Rolle es braucht, also entweder am oberen Einritt oder am unteren.


Hier bin ich für eine fehlende Sprechrolle eingesprungen.
Das Pferd ist Lucky, den kennt ihr ja schon.
Foto: Silvia Schallenberg
Zwischendurch springe ich auch für eine fehlende Rolle ein, oder reite ein Pferd selbst. Das macht mir dann natürlich fast noch mehr Spaß als die ganze Koordination.
Am ersten Samstag ist das alles noch etwas wirr und wir brauchen alle eine Zeit um uns einzuspielen. Was allerdings an diesem Samstag nicht mitgespielt hat, war das Wetter. Wir sind alle ziemlich nass geworden, aber wir sind ja hart im Nehmen und haben uns die letzten Jahre daran gewöhnt. An diesem Samstag haben wir den ersten Teil des Textbuches gemacht und waren so um halb zwölf fertig.

23.04.2017
Ist leider kein besonders gutes Bild,
aber so sehe ich bei den Proben aus.
Am Sonntag habe ich mich von vorne herein schon mal besser aufs Wetter vorbereitet, denn ich hatte meinen Wintermantel wieder ausgegraben. Wenn ich zu den Proben erscheine muss ich für Außenstehende so aussehen, als würde ich ins Büro gehen, bewaffnet mit Ordner, Block, Stiften und meistens noch Tablet, da ich dort meine ganzen Listen gespeichert habe. So sitze ich dann auf der Tribüne, bis ich plötzlich aufspringen und irgendwo hinspringen muss, entweder um für einen fehlenden Pferdehalter, einen abwesenden Reiter oder ne Sprechrolle einzuspringen. Eigentlich komme ich so gar nicht zum Frieren.
Wir haben am Sonntag den zweiten Teil gemacht. Auch wieder schön langsam, Szene für Szene im Schritt. Eigentlich lief der Sonntag genauso ab wie der Samstag, nur ohne Regen.

Den 30.04.2017 findet ihr dann im nächsten Eintrag, den ich morgen hochladen werde.

Schönen Montag euch noch,
bis morgen
eure Jassi

Samstag, 22. April 2017

14. Eintrag

Langersehntes Schusstraining...

Guten Morgen liebe Welt,

gestern hatten wir endlich das langersehnte Schusstraining und ich kann euch sagen in bin in allen Punkten meeega stolz auf unsere Pferdchen.

Vorher will ich euch aber von Walker erzählen. Walker ist jetzt seit ca 2,5 Wochen bei uns. Wir haben ihn als neues Schulpferd gekauft und ich habe seine Ausbildung übernommen. Für mich ist er ein Wahnsinns Pferd. Ich hab so viel Spaß an der Arbeit mit ihm und er hat mir schon so viel über mich beigebracht. Toll echt. Naja, auf jedem Fall hatte ich den gestern auch mit oben. Das erste mal mit so vielen Pferden und dann in der Arena, beim Schusstraining. Ich war einfach meeega stolz auf ihn.

Wir haben das Schusstraining genau so gemacht, wie ich es in dem langen Beitrag beschrieben habe. Und es lief einfach spitze. Vom ersten Schuss an ist kein Pferd erschrocken. Alle sind souverän da gestanden und haben nicht mal mit der Wimper gezuckt! Wie schon gesagt, ich bin mega stolz auf alle Pferde und auch auf alle Reiter. Es war ne wirklich super Probe.

Da wir mit dem Schusstraining so schnell waren, konnten wir danach noch einmal einzelne Szenen Auftritte, Einritte, Ausritte und Aufstellungen üben, da es ja heute Abend an die erste große Probe, mit allen Sprechrollen und Pferden geht. Ich bin schon sehr gespannt wie es läuft. Und ich werde heute Abend definitiv Fotos für euch machen, da die etwas zu kurz kommen im Moment ich weiß schon. Und auch wenn das Wetter draußen etwas, naja, winterlich ist, wir proben trotzdem. Ich bin schon am Klamotten zusammensuchen. Sieben Pullis, drei Jacken und diverse Mäntel :D

Also wir lesen uns morgen
bis dahin haltet die Ohren steif!
Eure Jassi

Sonntag, 16. April 2017

13. Eintrag

Pferdetraining 14.04.2017

Liebe Leser,

viele von euch warten sicher schon auf einen Bericht vom Reit- und Pferdetraining vom Freitag.

Wie ich euch ja diese Woche schon erzählt habe, haben wir das Schusstraining um eine Woche verschoben, das heißt wir machen dies erst nächste Woche. Aber ich werde euch ausführlich davon berichten. Jetzt aber erst mal zu diesem Freitag.

Ich erzähle euch erst grob, was so auf dem Plan stand und dann schildere ich euch detailliert, wie wir genau vorgegangen sind.

Also diesen Freitag ging es darum, dass wir bzw. die Reiter ihre Szenenauftritte mal durchreiten. Das heißt, dass wir die Szenen ohne Dialogen 2-3 mal durchgemacht haben. Es ging vor allem darum, wenn zwei oder mehrere Reiter aufeinander treffen, bzw. wenn dann einer alleine zurückbliebt oder sie in entgegengesetzte Richtungen reiten. So viel mal zur groben Beschreibung.

Jetzt machen wir das ganze mal etwas detaillierter Schritt für Schritt. Wir hatten unseren Treffpunkt um 18:00 Uhr oben am Pferdeparkplatz (Ich weiß, ich schulde euch noch den Rundgang) mit geputzt und gesattelten Pferden. Diese standen dort dann soweit als möglich in der richtigen Box und die Reiter/Besitzer bei ihnen. Meine erste Einteilung muss ich noch einmal überarbeiten, aber das ist jedes Jahr so, da gewöhnt man sich dran. Es ist immer so, alles wird noch mindestens 20 mal umgeworfen. Aber ohne dieses Umschmeißen wäre Karl May nicht Karl May.
Als dann irgendwann wirklich alle Pferde anwesend waren, einige mussten ja erst mal mit dem Hänger anreisen,, konnte es auch schon los gehen. Ich muss zugeben, vor dem ersten großen Pferdetraining bin ich immer etwas nervös, obwohl ich es schon einige Jahre mache.

Im Schusstrainingsbericht habe ich euch ja ganz genau erklärt, wie es ablaufen wird, wenn wir den Pferden das erste Mal die Showarena zeigen. Dies ist natürlich nicht nur der erste Schritt, wenn es um das Schusstraining geht, sondern allgemein, wenn die Pferde zum ersten Mal in die Arena kommen. Das bedeutet, dass die Reiter mit ihren Pferden am Boden die Arena kennen lernen. Mehr werde ich darauf jetzt aber nicht eingehen, das habe ich ja im letzten Blogpost schon gemacht.
Nachdem wir diesen Schritt also erfolgreich gemeistert hatten, haben wir uns überlegt, dass wir die Pferde trotzdem schon mal an Geräusche aus dem Tribünenbereich gewöhnen wollen, also zum Beispiel an Applaus. Wie ich ebenfalls schon beim letzten Beitrag geschrieben habe, haben wir die Pferde mit Blickrichtung Tribüne aufstellen und dann die Leute die dort saßen klatschen lassen. Erst leise und dann immer lauter, am Ende auch mit Stampfen. Das war natürlich kein Problem für unsere Pferde. Wir haben die Pferde im Anschluss einmal umgedreht, denn wenn es während einer Vorstellung Szenenapplaus gibt, dann kann es natürlich sein, dass die Pferde diesen im Rücken (also von hinten) haben und damit sie dann nicht erschrecken haben wir auch dies geübt. Als wir dann auch diese Übung abgeschlossen haben, konnten die eigentlichen Proben losgehen.

Wir haben mit den Szenen der Indianer begonnen. Diese haben die Belebungen von rechts und von links geübt, wo sie sich positionieren sollen, damit jeder Gast aus jeder Position im Publikum die gesamte Szene überblicken kann, wann sie abreiten sollen, wie sie abreiten sollen, also in welcher Reihenfolge, Gangart, hintereinander, nebeneinander.... Natürlich konnten wir noch keine 100%ig sicheren Positionen festlegen, da ohne Darsteller und Dialoge noch nicht klar ist, wie die Szene genau ablaufen wird. Dies ergibt sich dann im Spiel, in Aktion. Das ganze durften die Reitersoldaten natürlich auch machen. Diese sind ebenfalls alle Szenen durchgeritten, haben die Einritte, Ausritte und Aufstellungen geübt. Die Szenen der Hauptrollen sind wir natürlich nicht Hauptrollenweise durchgegangen, sondern in den Indianer- bzw. Banditenszenen in welchen sie normal dran sind, sind sie dann auch mitgeritten.

So, am Freitag habe wir alle Szenen super funktioniert und nach ungefähr 3 Stunden waren dann mit allem durch.

Ich hoffe, dass ich euch im Laufe der Woche den Pferdeparkplatz zeigen kann.

Liebe Grüße und bis Bald,
eure Jassi


Dienstag, 11. April 2017

12. Eintrag

Theoretische Einführung ins Schusstrianing...

Wunderschönen guten Abend liebe Karl May Fans, 

bei mir ists heute doch schon ziemlich spät, aber Jassi nimmt ihren Mund öfter mal zu voll und klar schreibt sie Abends nach der Arbeit noch einen Blogeintrag!! Ich glaube, diejenige, bei der ich den Mund zu voll genommen hab, die weiß Bescheid ;) Nein, ich habe euch ja versprochen, dass ich euch berichte, wie so ein Schuttraining eigentlich so abläuft, bzw wie wir es immer planen und seit vielen Jahren auch machen. Ob wir am Freitag ein Schusstraining machen ist noch nicht sicher, wir entscheiden intern sehr spontan, was wir mit den Pferden arbeiten. Aber hier mal eine Theoretische Einführung ins Schusstraining...


Das Schusstraining:
Ganz grob habe ich mir überlegt, lässt sich das Schusstraining in sechs Schritte einteilen. 

Schritt 1
Zuerst muss man natürlich bedenken, dass ich jetzt ALLE Pferde da habe, das heißt, auch alle Fremdpferde (soweit möglich) sollten jetzt anwesend sein. Viele der Pferde kennen also die Showarena noch nicht und die Rieter, die "meine" Pferde reiten, waren gemeinsam mit ihnen auch noch nicht in der Showarena. So, das bedeutet also für den Schritt 1, wir zeigen den Vierbeinern erst mal die Arena vom Boden aus. Die Pferde sollen sich alles in Ruhe anschauen dürfen, aus jeder Richtung. Wir werden mehrmals zu jedem Ausgang die Arena betreten und verlassen. Für mich ist die Ruhe un ddie Zeit hierbei besonders wichtig. In der Arbeit mit Pferden sollte man nie etwas übers Knie brechen, dieser Schuss geht fast immer nach hinten los. Wir werden uns bei jedem Schritt nach dem "Schwächsten Glied der Gruppe" richten. Wenn wir fünf Runden in der Arena brauchen, bis alle entspannt alles akzeptiert haben, dann ist das gut, wenn wir aber zehn Runden brauchen ist auch dies in Ordnung. 
Wie ich es bereits bei meinem Blogeintrag zum Lucky erwähnt habe, bilden wir unsere Pferde auf positive Konditionierung aus! Behaltet das einfach mal im Hinterkopf. 

Schritt 2
Die Arena vom Boden aus zu kennen, heißt noch lange nicht, dass sie genauso aussieht, wenn der Reiter im Sattel sitzt. Natürlich brauchen wir jetzt nicht mehr so lange, wie vom Boden aus, aber auch vom Sattel aus wird den Pferden nocheinmal die gesamte Arena gezeigt. Die Reiter reiten in alle Richtungen, jeden Einritt und Ausritt. Und auch hier kann man pauschal keine Zeit nennen, denn !!WIR RICHTEN UNS NACH DEM SCHWÄCHSTEN GLIED DER GRUPPE!! Mir ist dies besonders wichtig immer wieder zu erwähnen. Jedes Pferd bekommt die Zeit, die es braucht. Wenn wir auch dienen Schritt abschließen können, werden alle Pferde auf den Pferdeparkplatz (PPP) gebracht. Diesen werde ich euch in einem neuen Blogeintrag Ende der Woche mal genauer zeigen. Vielleicht bekomme ich sogar ein kleines Video hin. Die Pferde werden auf den PPP gebracht, da ich sie für die nächsten Schritte in zwei verschiedene Gruppen einteilen werde. 

Schritt 3
So jetzt stellen sich einige mit Sicherheit die Frage, warum ich erst mit allen Pferden auf einmal arbeite und sie dann in zwei Gruppen aufteile. Die Frage lässt sich aber ganz einfach und total unspektakulär beantworten. Wir haben knapp 20 Pferde bei Karl May und alle auf einmal sind einfach zu viele für das Schusstraining, also machen wir das Ganze auf zweimal. Aber ich nehme nicht einfach zehn blind gewählte Pferde, sondern ich mache mir vorher ziemlich viele Gedanken, wie ich meine Gruppen einteile. Die Gruppen sollen ausgewogen aus "sicheren" und "unsicheren", oder auch "alten" und "neuen" Pferden bestehen. Dies wiederum hat den einfachen Grund, dass die "sicheren/alten" Pferde sich positiv und beruhigend auf die "unsicheren/neuen" Pferde auswirken. Sie helfen sich sozusagen schon ein bisschen gegenseitig. 
So jetzt aber zum eigentlichen Schritt 3: Es ist so, dass ich ja nicht einfach so sofort mit den Lauten Schüssen anfangen kann, sondern ich möchte die Pferde langsam an ein "Knallgeräusch" gewöhnen. Ihr kennt doch sicher alle vom Sportunterricht diese "Startklappe", mit der das Startsignal zum 100-Meter-Lauf gegeben wird. Ich mache euch ein Foto rein, damit jeder weiß, wie dieses Teil aussieht.

Abb. 1 Startklappe 
Unsere ist natürlich kein so ein "Hightechteil" sondern einfach nur zwei zusammengenagelte Holzbretter. Aber ich will, dass ihr versteht, wovon ich rede :). 
Also ihr werdet es nicht glauben, aber mit diesem Ding fangen wir das Arbeiten an. Das gute an dieser Klatsche ist nämlich, dass man durch die Intensität des Zusammenhauens der zwei Holzteile die Lautstärke variieren kann. As bedeutet also, je leichter ich diese Bretter zusammen schlage, desto leiser ist der Ton, je fester ich sie zusammen schlage, desto lauter. Ganz einfach also. 
Okay, jetzt geht's aber so richtig los. Die Reiter stellen sich mit ihren Pferden im Halbkreis, Blickrichtung Tribüne in der Arena auf. Die Reiter sitzen wieder noch nicht im Sattel, sonder befinden sich seitlich neben ihren Pferden. 
Natürlich sind alle Reiter mit "Hohos" (Leckerlies) bewaffnet. Die Pferde bekommen diese "Hohos" jetzt immer beim Geräusch dieser Klatsche. Warum genau machen wir das aber so? Ich habe euch ja vor einigen Absätzen schon gesagt, dass ihr die Sache mit der Positiven Konditionierung im Hinterkopf behalten sollt. Mit den "Hohos" bringen wir den Pferden bei, die Schüsse/Geräusche mit etwas positivem zu verbinden.
Aufstellung beim Schusstraining (Bild von 2016)
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es die meisten Pferde nach 4-6 Klatschern verstanden haben. Wichtig ist noch zu sagen, dass die Person die klatscht hierbei ihre Position noch nicht verändert. Das Geräusch kommt erstmal immer aus der selben Richtung. Wenn keines der Pferde mehr großartig erschrickt, dann können wir zum nächsten Schritt übergehen. 



Schritt 4
So jetzt machen wir eigentlich das gleiche noch einmal, nur dass die klatschende Person ihre Position ändert. Das bedeutet, er/sie bewegt sich in der Showarena, sodass das Geräusch immer aus verschiedenen Richtungen kommt. Wir wollen aber, dass die Pferde die Schüsse (in unserem Fall noch Klatschgeräusche) aber immer von vorne hören und sie nicht im Rücken (also von hinten) haben. So ich glaube mehr brauche ich zu diesem Schritt nicht sagen. 


Schritt 5
Jetzt wird es spannend, die Reiter, die immernoch neben ihren Pferden stehen, werden für den nächsten Schritt vorbereitet. Es wird nämlich zum ersten Mal geschossen. Dabe zählt der Schütze von drei rückwärts runter, also: 3 - 2 - 1 - SCHUSS!  Wichtig hierbei ist, dass ZEITGLEICH mit dem Schuss ein "Hoho" gegeben wird. Auch hier benötigen wir natürlich wieder mehrere Schüsse, bis sich alle Pferde daran gewöhnt haben. Auch hier machen wir es so lange, bis es alle Pferde ohne großes Erschrecken geschafft haben. 

Schritt 6
Bild 2016
Der letzte Schritt beinhaltet jetzt noch das Schießen während die Reiter auf dem Rücken ihrer Pferde sitzen. Zuerst schießen wir nur, während die Reiter da stehen. Wie ihr auf dem Bild sehen könnt, machen wir es Pferdeabhänig, ob der Reiter den Schuss alleine mit seinem Pferd "bewältigt" oder ob das Pferd noch einen Helfer am Boden bekommt. Auch hier zählt der Schütze wieder von drei runter und nach der eins kommt der 
Schuss, bei welchem es zeitgleich wieder ein "Hoho" gibt. Funktioniert dies wieder gut, können wir in die Schüsse bei Bewegung übergehen. Das bedeutet die Reiter reiten mit ihren Pferden IN der Showarena im Kreis, sie verlassen diese dieses Mal nicht. Während sie also in der Arena reiten, wird der Schütze wieder zählen und schießen. Wenn auch dies wieder gut geklappt hat, sind wir mit dem Schusstraining bereits am Ende angekommen, bzw. wir wiederholen es jetzt natürlich noch mit der zweiten Gruppe, um auch diese Pferde "schussfest" zu machen. 

So, meiner Erfahrung nach sind nach diesem Schusstraining alle Pferde schussfest, nur bei einem Teilnehmer ist wohl seit 12 Jahren Hopfen und Malz verloren. Ja, ich rede von mir selbst. Ich mache dieses Schusstraining seit !!12!! Jahren mit und erschrecke immernoch bei jedem Schuss. Und ich weiß genau, wann welcher Schuss kommt :)

Ich hoffe ich konnte euch mit diesem langen Text das Schusstraining etwas näher bringen und erklären, wie wir dabei vorgehen. Ich würde mich riiiiiesig über ein wenig Feedback zu meinem Blog freuen. Gefällt er euch? Habt ihr Verbesserungsvorschläge? Fragen? Immer her damit!!


Aber jetzt ist 23:00 Uhr und ich muss erst mal ins Bett. 
Gute Nacht ihr Lieben und bis ganz bald,
eure Jassi 

Quelle:
Abb. 1: http://www.sport-zeitmessung.ch/?Produkte:Start_Equipment:Startklappe_einfach

Freitag, 7. April 2017

11. Eintrag

2. Freitag...2. Pferdeprobe

Hallo ihr Lieben, 

spät am Abend ists schon, aber ich lass es mir natürlich nicht nehmen euch vom heutigen Reittraining zu berichten. Wobei es eigentlich nicht viel zu berichten gibt.

Alles in allem ist es genauso abgelaufen wie letzten Freitag. Die Reiter, die da waren, sind wieder für sich geritten und mein Pferdetrainingskollege Alf und ich haben sie korrigiert. 


Nächste Woche sind ja Ferien und am Freitag gehen wir mit den Pferden nach oben in die Arena um die Pferde an die Arena und die Schüsse zu gewöhnen. Vorher heißt es für mich natürlich Pferdeparkplatz herrichten. Mitte der Woche hab ich mir ja überlegt, was ich alles brauche für den PPP und diese Woche geht es ans herrichten. Ich werde am Donnerstag denke ich die Heunetze schon mal stopfen und die Bottiche verteilen. Natürlich muss ich für "meine" Pferde auch Halfter raussuchen, die ihnen passen, dann brauche ich für jedes Pferd einen Führstrick und muss diese auch schon mal in die einzelnen Boxen anknoten.

Jetzt hab ich euch ja schon erzählt, dass es nächstes Wochenende ans Schusstraining geht. Ich bin selbst schon sehr gespannt, wie es wird und wie sich meine Pferdchen benehmen. Wie genau das ablaufen wird werde ich euch im Laufe der nächsten Woche mal genauer erklären. Heute bin ich ziemlich müde, wollte euch aber nicht ohne Bericht ins Bett lassen, auch wenn ich mir fast sicher bin, dass einige von euch schon im Bett sind, oder? ;) 


Gute Nacht ihr Lieben, 
bis bald, 
eure Jassi 

Montag, 3. April 2017

10. Eintrag

Gedanken...Gedanken...Gedanken...

Hallo ihr Lieben,

zuerst möchte ich mich mal bei allen bedanken, die meinen Blog so fleißig verfolgen und jeden Tag lesen. Es freut mich unendlich, dass es euch gibt und ihr hier mitlest. 

Heute hatte ich einen etwas theoretischen Karl May Tag. NIcht alles was mit Karl May zu tun hat, heißt, dass ich auf dem Pferd sitze, oder neben nem Pferd stehe oder überhaupt in der Western Stadt sein muss. 

Ich weiß gar nicht, ob ich euch schon mal was vom Pferdeparkplatz erzählt habe, naja, jetzt mach ich das auf jedem Fall. Also wir nennen ihn liebevoll Pferdeparkplatz, dort stehen die Pferde wenn sie gerade nicht auf die Bühne müssen. Dort haben sie Heu und Wasser zur Verfügung. Jedes Pferd hat dort seine eigene Box.

Jetzt überlegen sicher viele von euch, was jetzt genau da meine Arbeit ist. Also ich habe ja jedes Jahr verschiedene Pferde bei Karl May dabei. Das heißt, ich muss mir überlegen, welches Pferd in welcher Box steht. Ich versuche natürlich die Pferde weitestgehend so zu stellen, wie sie letztes Jahr standen, aber ich versuche auch, sie so zu stellen, dass sie das Nachbarpferd kennen und sich verstehen. Wäre ja Schwachsinn, wenn sich die Pferde nicht verstehen und die Zeit in diesen Boxen dann in Stress ausarten. Sie sollen in der Zeit, die sie am Pferdeparkplatz (PPP)  stehen völlig entspannt sein. Und das funktioniert auch. Auf dem PPP habe ich dieses Jahr super liebe Unterstützung von der lieben Manu und der Silvia, bei denen ich mich jetzt schon bedanken möchte und mich auf die Zusammenarbeit freue! Die beiden haben die Oberaufsicht und passen auf, dass die Pferde mit Futter und Wasser versorgt sind. Ebenfalls helfen sie den Leuten beim Aufsteigen, denken für einige mit, wann sie einreiten müssen, oder sie müssen Pferde abnehmen, weil Schauspieler sie von der Bühne nach draußen bringen, aber im gleichen Moment schon wieder auf die Bühne müssen. Jede dieser Aktionen stehen im Textbuch notiert, unsere Damen machen das natürlich selbst, d.h. sie schreiben mit, was wichtig ist. Naja, dazu erzähle ich euch mehr, wenn wir mit den Proben begonnen haben.

Dann habe ich natürlich überlegt, was wir am Pferdeparkplatz alles brauchen, also z. B. brauchen wir 15 Heunetze und Führstricke, dann brauchen wir Wasserbottiche...etc... Putzzeug soll da sein, 1. Hilfeset für Mensch und Tier... Ja, das sind alles Dinge, über die ich mir Gedanken machen muss. 

Dann hab ich mir nochmal ne neue Liste geschrieben, damit ich alle Pferde, alle Reiter, alle Hauptdarsteller und alle Pferdehalter auf einem Blick sehe.

Ihr seht so ne Theateraufführung ist echt viel Kopfsache... Aber ich denke ja sehr gerne, deswegen mag ich meinen Job so. 

Ich wünsche euch nen schönen Abend.
Bis Bald, 
eure Jassi

Samstag, 1. April 2017

9. Eintrag

Das erste richtige Pferdetraining...

Wunderschönen guten Abend ihr Lieben, 

ich hab doch einige Tage nichts von mir hören lassen, ich weiß, aber diese Tage waren doch ziemlich turbulent und ich hab privat etwas Zeit mit meiner Familie und Freunden verbracht. Aber natürlich ist die Karl May Arbeit nicht zu kurz gekommen.

Wie ich in meinem letzten Eintrag schon erwähnt habe, hatte ich am Mittwoch ein Meeting mit Peter und Tessa, wir sind die Pferdeeinteilung durchgegangen und ich konnte Fragen stellen, falls mir im Textbuch etwas unklar war. Wir haben dafür nicht lang gebraucht. Wie ihr ja wisst, ich war einfach super vorbereitet. Kleiner Scherz am Rande. Nein ich hab dieses Jahr nochmal eine neue Art und Weise festgestellt, um herauszufinden, ob sich meine Pferdeeinteilung so ausgeht, wie ich es mir vorstelle.
Ich habe nämlich eine Tabelle gemacht. 


Szenenübersicht
So sieht diese Tabelle aus. Wie ihr seht, habe ich die erste Spalte abgeschnitten, denn ich möchte den offiziellen Stellen nicht die Bekanntgabe der Rollen vorweg nehmen. Außerdem finde ich das so ein bisschen spannender! Anhand dieser Übersicht sehe ich jetzt eben, welche Rollen in einer Szene gemeinsam spielen, also in der gleichen Szene auf der Bühne stehen, vielleicht nacheinander, vielleicht auch zusammen, das kann ich natürlich anhand dieser Übersicht nicht feststellen, aber ich hab einen groben Überblick. So, warum brauche ich das jetzt? Ganz einfach, ich habe natürlich vielleicht zwei Rollen, die das gleiche Pferd reiten und also muss ich schauen, ob die sich irgendwo überschneiden und dann mit Peter zusammen überlegen, ob ich die Einteilung ändern muss, oder ob wir am Ablauf der Szene etwas ändern können oder ob man sogar überlegen kann, ob einer der Beiden auf das Pferd verzichten kann. Meistens können wir das aber erst während der Proben entscheiden, wenn wir dann sehen wie es im Fluss abläuft. 

Ich hoffe, dass alles, was ich euch so versuche zu erklären auch einigermaßen verständlich ist. Jetzt wisst ihr, wie mein Mittwochmittag abgelaufen ist. Falls es euch interessiert, danach hab ich mir mit meiner kleinen Schwester und ner guten Freundin und ihrer Tochter nen schönen Tag im Augsburger Zoo gemacht. Also nur so als Info nebenbei. 

Am Donnerstag hatte ich dann tatsächlich einen 100% Karl May freien Tag.

Am Freitag den 31.3.2017 hatten wir aber dann unser erstes RICHTIGES PFERDETRAINING. Ich habe das erste Training am Platz unten abgehalten, da das Wetter einfach unbeschreiblich schön war. Ich hab sogar nen leichten Sonnenbrand mit nach Hause genommen. Aber jetzt wieder zum Wesentlichen. Beim ersten Pferdetraining in der Saison geht es mir darum, dass die Reiter ihre Pferde kennenlernen. Das heißt, ich habe die Reiter einfach selbst mir ihren Pferden arbeiten lassen, nebenbei habe ich Fehler korrigiert und ihnen geholfen wo ich kann. Ich möchte, dass sich die Reiter auf ihre Pferde einlassen und ein Team werden, schließlich müssen sie sie ja die gesamte Saison, jedes Wochenende reiten. Wir haben eine gute Stunde auf dem Platz jeder für sich gearbeitet und es lief echt gut. Ich habe ein bunt gemischtes Team und freue mich sehr, mit euch zu arbeiten. Wir hatten hauptsächlich meine Schulpferde da, aber auch ein Fremdpferd, d. H. ich weiß nicht genau, ob ich das schon erzählt habe, ich habe ja eigene Pferde, die bei uns im Schulbetrieb gehen und Pferde, die von außerhalb mit ihren eigenen Privatpferden kommen. Hier hatte ich auch ein Pferd da. Selina ist eine Tinkerstute und dieses Jahr das erste Mal bei Karl May dabei. Ich kenne dieses Pferd seit die Besitzer sie gekauft und zu uns zur Ausbilung gebracht haben. Natürlich macht man sich Gedanken, wie es alles läuft, aber ich bin mega zufrieden mit dem ersten Pferdetraining. Meine Reiter waren gut, meine Pferde waren gut und ich bin glücklich. Ich denke, dass die Reiter auch zufrieden waren/sind und ich freue mich schon sehr auf unsere weitere Zusammenarbeit. Auf das die Sonne jedes Mal so schön scheint! 


So, ich beende jetzt meinen Tag für heute, der wieder sehr Karl May frei war, denn ich war den ganzen Tag auf der AFA in Augsburg! Und mein Sonntag wird auch Karl May frei, denn ich muss arbeiten.

Schönes Wochenende euch noch! 

Bis bald, 
eure Jassi 

Dienstag, 28. März 2017

8. Eintrag

27./28. März...

Heute erzähle ich euch gleich von zwei Tagen, weil die einfach nur toll waren. 

Also am Montag den 27. März habe ich natürlich wieder meinen kleinen Lucky gearbeitet. Er war toll. Wir haben im Grunde das gleiche gemacht, wie am Freitag, aber wir haben den Galopp mit dazu genommen. Wie auch schon am Freitag bin ich vollkommen überwältigt von diesem Pferd, er nimmt alles an, er bemüht sich so sehr alles richtig zu machen. Ich glaube ich habe mich verliebt. 

Dann habe ich noch den Koral gemacht. Koral geht jetzt seine 2. oder 3. Saison mit, genau weiß ich es gerade nicht. Mit ihm habe ich auch im Schritt und im Jog erst mal gearbeitet. Wir haben uns die ganze Arena angeschaut und sind auch mal außenrum geritten. Er war nicht ganz so entspannt, aber wir haben auch das gemeistert.

Heute, am 28. März hatte ich dann ein etwas anderes Training. Eigentlich wollte ich mit Koral nochmal in die Arena hoch reiten, jedoch haben sie da begonnen, die Stunt Show zu üben, sodass ich auf den Platz ausgewichen bin und einfach so ein bisschen mit Koral geritten bin. Hauptsächlich haben wir an den Biegungen gearbeitet und dass er im Galopp etwas vom Rücken hoch kommt. Noch dazu hatte ich heute super Besuch. Die liebe Steffi von www.stefaniebrandt.com  war nämlich da und hat ein bisschen mit uns geshootet. 


Die Bilder könnt ihr auf meiner Homepage www.jasmin-auner.jimdo.com anschauen. Ich bin total überwältigt. Eins zeige ich euch aber hier schon...



Koral und ich. 

Morgen hab ich ein Gespräch mit unserem Regisseur Peter Görlach und der Chefin des Bundesausbildungszentrum für Rai Reiten Tessa Bauer. Wir besprechen die Pferdeproben und gehen gemeinsam das Texbuch durch.

Also einen schönen Abend euch.
Bis Bald 

eure Jassi  

Samstag, 25. März 2017

7. Eintrag

...Throwback 2015...

Hallo ihr Lieben, 

ich mache das Pferdetraining ja schon etwas länger und gerade ist mir ein Link in die Hände gefallen. 2015 hatte ich ein Interview mit www.hufgefluester.eu, die bei der Pressekonferenz der Süddeutschen Karl May Festspiele da waren. Vielleicht interessiert euch das ja auch, also klickt einfach mal rein:


Ich mache mich jetzt langsam fertig und dann mal auf den Weg in den Stall zu meinem Pferdchen, damit das vor lauter Karl May Trubel nicht zu kurz kommt!

Schönes Sonniges Wochenende euch! 
Bis Bald
eure Jassi